Sehen – wie geht das eigentlich?

Sehen – wie geht das eigentlich?

Wir sehen. Die ganze Zeit über, auch beim Lesen dieses Artikels, nehmen wir Reize aus der Umgebung war, die durch unser Auge und über das Gehirn in ein Bild umgewandelt werden. Im Alltag macht man sich über den Prozess des Sehens meist keine Gedanken. Dabei ist der Sehprozess ein wahres Wunder der Natur und das Auge wohl das faszinierendste Organ. Wie also funktioniert das Sehen?

Nicht bis ins letzte Detail geklärt

Der Sehprozess ist selbst mit den modernsten wissenschaftlichen Methoden nicht vollkommen erklärt. Allein das zeigt schon die Komplexität des Sehens. Doch so genau muss es hier nicht werden. Der Sehvorgang kann grob in zwei Teile aufgeteilt werden. Einen makroskopischen, optischen Teil und einen mikroskopisch, bio-chemischen Teil. Im ersten Schritt muss das Bild erst einmal generiert werden. Das Prinzip kennt jeder von einem Kameraobjektiv. Linsen sorgen dafür, dass das Bild im richtigen Abstand auf den Fotosensor gelangt. Im Falle des Auges auf die Netzhaut.

Linsen in Objektiven sind starr. Unser Auge verfügt über eine weiche Linse, die verformbar ist. Um nah und fern zu sehen, adaptieren Ringmuskeln die Linse passend zur Objektferne. Am entspanntesten ist unser Auge übrigens beim Sehen in die Ferne. Für die Augengesundheit ist es also sinnvoll öfter ins Freie zu Gehen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Die Lichtbrechung im Auge selbst ist relativ komplex und erfolgt über mehrere Grenzflächen, bis sie endlich die Netzhaut erreicht.

Stäbchen und Zäpfchen

Für den Licht- und Farbeindruck sind sogenannte Zäpfchen und Stäbchen verantwortlich. In den Stäbchen der Netzhaut sind die Stoffe Opsin und Retinal enthalten. Durch Lichteinwirkung kann sich die Konformation der Moleküle verändern. In weiteren Schritten wird dann ein Reiz ausgelöst. Enzyme bringen die Stoffe dann wieder in die Ausgangsform. Für den Farbeindruck sorgen die Zapfen, bei denen es gleich drei Opsine gibt, die im blauen, grünen und roten Farbspektrum absorbieren. Vom Vorgang ähnelt dieser Prozess dem der Stäbchen. Für das Sehen sind also chemische Moleküle verantwortlich und eine Menge Enzyme.